„Es gibt wichtigeres als Geld!“ Hast Du den Spruch auch schon gehört? Was machen diese Worte mit Dir? Beflügeln sie dich? Oder bremsen sie dich in deiner Entwicklung? Ich glaube, viele von uns haben ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu Geld. Wie könnte denn ein entspannter Blick aufs Geld aussehen?
Seien wir doch mal ehrlich: Entspannt ist der Blick aufs Geld nur dann, wenn man nicht jeden Cent mehrmals umdrehen muss. Wenn die kaputte Waschmaschine oder die Autoreparatur keine schlaflosen Nächte bereitet.
Sätze über Geld I
- „Geld macht nicht glücklich.“
- „Geld verdirbt den Charakter.“
- „Wie kommt es, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist?“
- „Es gibt wichtigeres als Geld.“
Sätze in dieser Art gibt es zahlreiche. Viele von uns haben sie schon gehört. Leider sorgen solche Sätze häufig dafür, dass wir kaum in einen intensiven, lehrreichen und tiefgründigen Dialog über Geld treten. Nicht einmal mit Freunden oder unserer Familie. Oft haben wir geradezu ein schlechtes Gewissen, wenn wir über Geld sprechen. „Über Geld spricht man nicht.“ Damit habe ich es auch lange gehalten. Aber mal ehrlich: Wenn wir Dinge lernen wollen, wenn wir uns auf einem Feld entwickeln wollen – wie sollen wir das erreichen, wenn wir mit niemandem ein reflektierendes Gespräch führen können?
Groucho Marx (bei Wikipedia) hat eine nette Ergänzung gefunden:
„Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld… aber sie kosten so viel!“
Sätze über Geld II
- „Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren.“ (André Kostolany)
- „Geld allein macht nicht glücklich. Aber es hilft ungemein.“
- „Wozu ist Geld gut, wenn nicht, um die Welt zu verbessern?“ (Elizabeth Taylor)
Kein Geld zu haben ist auch keine Lösung. Im Gegenteil. Ich musste immer Geld auf der hohen Kante haben, weil mir das Sicherheit vermittelt hat. Mehr (oder besser noch: viel mehr) Geld zu verdienen konnte oder wollte ich mir gar nicht vorstellen. Inzwischen hat sich meine Einstellung dazu jedoch geändert: Warum soll ich nicht die Chancen nutzen, die mir der Aktienmarkt bietet? Warum sollte ich nicht zu mehr Geld kommen, als ich derzeit habe? Ich finde, ich hätte es verdient. Das heißt: Loslegen und andere überzeugen, mich fürstlich zu bezahlen …
Es gibt wichtigeres als Geld?
Ich glaube allerdings nicht, dass es uns gut tut, wenn sich unsere Gedanken permanent nur ums Geld drehen. Wichtig ist die Balance. Unser Leben besteht aus so vielen Aspekten, die miteinander verwoben sind.
Es ist doch viel wichtiger gesund zu sein!
In meinem letzten Beitrag hatte ich mir ein paar Ge-DANK-en über Chancen und Möglichkeiten gemacht, was ich für meine Gesundheit tun kann. Denn seien wir ehrlich: Wer sterbenskrank dahinsiecht, hat auch an einem beträchtlichen Vermögen nicht sonderlich viel Freude. Daher: Ich freue mich, dass ich gesund bin. Und ich hoffe, dass das auch lange so bleibt.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch ein anderer Aspekt: Wer ein höheres Einkommen hat, lebt im Durchschnitt länger [1]. Und klagt auch im Alter wahrscheinlich über weniger Zipperlein. Die Gründe sind sicherlich vielfältig. Vielleicht ist die Arbeit weniger gefährlich oder zumindest körperlich weniger belastend. Gute Lebensmittel können ganz schön ins Geld laufen. Man tut sich leichter, Zuzahlungen zu Operationen und Therapien zu leisten, kann sich vielleicht zusätzliche Maßnahmen leisten. Geld hilft also dabei, gesund zu bleiben.
Es lebe die Liebe!
Ja! Es lebe die Liebe! Wir lieben uns so sehr, was brauchen wir da Geld? Und es gibt so viele Dinge, die man auch ohne Geld unternehmen kann. Der Spaziergang über Felder im Mondschein. Den ganzen verregneten Sonntag gemeinsam im Bett verbringen. Die Partnerin bekochen und zu Hause ein Candlelight-Dinner auftischen. Im Wohnzimmer zusammen tanzen.
Wäre da nicht der Ärger, dass er schon wieder Geld, das wir gar nicht haben, für die schicken Lederschuhe ausgegeben hat. Und dass sie die letzten Euros in das Arnold-Schwarzenegger-Action-Blue-Ray-Paket gesteckt hat. Schöner wäre es doch, ihn einfach mal lecker zum Essen auszuführen. Oder ihr ohne Nachdenken zu müssen einen riesigen Strauß Rosen schenken zu können.
Ich bin eine tolle Persönlichkeit!
Mit absoluter Sicherheit! Wer sollte toller sein als ich?
Nun gut, den Nachbarn bewundere ich schon für seine entspannte Lässigkeit. Wobei der ein Knöllchen, wie es mir gerade erst aufs Auge gedrückt wurde, ja auch viel leichter verschmerzen kann. Würde ich so einen teuren Sportwagen fahren wären mir die 50 Piepen auch egal.
Und dann gibt es da diese spannende Fortbildung. Mein Chef weigert sich aber, mich dahinzuschicken. Und das nur, weil er nicht versteht, warum ich als Schuhverkäufer eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer machen sollte. Zugegeben: Ich hatte nicht viele Argumente; außer dass mein Gehalt zu niedrig ist, um mir die Ausbildung zu einer anderen Tätigkeit zu finanzieren. Jetzt würde er mich gerne vor die Tür setzen, um mir wenigstens mehr Zeit für die Umorientierung zu geben.
Es gibt wichtigeres als Geld!
Ja! Meine Partnerin ist wichtiger. Meine Familie, meine Freunde, alle sind sie wichtiger als das Geld auf dem Konto, im Depot oder Geldbeutel. Wäre es aber plötzlich alles weg, würde es mir auch nicht gut gehen. Ich denke, es ist wichtig, dass wir an allen Aspekten unseres Lebens arbeiten. Geld zu haben bedeutet Sicherheit, Geld zu haben bedeutet, Geld ausgeben zu können und sich Dinge leisten zu können. Geld zu haben bedeutet, in Bücher, in Fortbildungen, in sich selbst investieren zu können.
Geld sollte nichts sein, wofür wir uns schämen müssen.
Komisch: Oft wird reichen Menschen unterstellt, sie hätten einen schlechten Charakter oder einfach nur unverschämtes Glück. Oder sie waren nicht sparsam, sondern geradezu unfassbar geizig. Andererseits träumen so viele von uns vom Geldsegen aus einem Lottogewinn. Selbstverständlich würden wir uns darüber freuen. Selbstverständlich würden wir charakterlich völlig integer bleiben.
Ich glaube, dass mit Ehrlichkeit, mit Ehrgeiz, mit Leidenschaft, mit Sparsamkeit (nicht Geiz!) verdientes Geld völlig verdient ist. Ich glaube, dass wir uns einen offeneren Umgang zu dem Thema Geld aneignen sollten. Ich glaube, dass wir so zu einem zufrieden(er)en Leben finden können – wenn wir unsere Familie, unsere Freunde, unsere Gesundheit, unsere eigenen Wünsche und Träume nicht aus den Augen verlieren!
PS: Wenn ihr mir jetzt noch eine Idee habt, wie ich ohne den Lottogewinn zum Millionär werde, dann schreibt mir das doch in die Kommentare.
Quellen:
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